Es begann mit dem Übergang meines Hundes, der für mich das in spirituellen Kreisen so genannte „Erwachen“ initiierte. Kurz darauf und in Zusammenhang damit machte ich Bekanntschaft mit einer Frau, mit der ich dann über ca. 2 1/2 Jahre eine irre Achterbahnfahrt der Gefühle erlebte, obwohl ich sie praktisch nur 4 oder 5 mal getroffen habe und das quasi komplett ohne jegliche körperliche Berührung. Sie gab mir nicht einmal die Hand. Ich geriet durch diese Begegnung in eine innere Not, die mich auf eine fantastische Entwicklungsreise schickte. So entdeckte ich meine Hellsichtigkeit, bekam Zugang zu Informationen aus früheren Leben, machte schamanische Reisen und Rückführungen, erlebte erstaunliche Heilung durch Steine und ließ mich in die heilende Kraft des Reiki einweisen. Angetrieben wurde all dies durch den Zustand, dass ich diese Frau zwar ununterbrochen fühlen konnte aber kaum wirklichen Kontakt zu ihr aufbauen konnte. Auf meine Kontaktversuche antwortete sie entweder kurz oder gar nicht. Die meisten meiner Freunde hatten kaum Verständnis dafür, dass ich den Großteil meiner Zeit nun einer Person widmete, die nicht mit mir sprach. Aber ich konnte nicht anders, sie ließ mich einfach nicht los. Stattdessen erlebte ich, wie sie mich täglich telepathisch besuchte, wie sie energetisch in mich eindrang und es übermannten mich in diesem Zusammenhang sexuelle Orgasmen, die ich noch nie erlebt hatte, schon gar nicht ohne jegliche physische Berührung. Es machte mich total fertig, dass sie den Kontakt komplett verweigerte und ich mit ihr nicht über diese Gefühle reden konnte. Ich war mir dabei die ganze Zeit sicher, dass sie mich ebenso fühlen konnte wie ich sie, obgleich dafür jeder Beweis fehlte. Naja fast jeder Beweis: Professionelle Hellseher bestätigten es mir und sie gab es zwischen den Zeilen quasi zu, aber verweigerte mir doch jegliche Klarheit. Immer klarer wurde allerdings eines: Diese Liebe kann ich nicht leben. Ich musste diese Frau loslassen. Allerdings war mir völlig schleierhaft, wie das gehen sollte, denn sie war quasi immer bei mir. Nun gut, ich suchte Hilfe bei Energieheilern, Reikimeistern, Freunden, grenzte mich in zahlreichen schamanischen Ritualen ab, schnitt unsere Verbindung energetisch durch, gab ihr ihr Herz zurück und holte mir auch meins zurück. Es wurde besser. Und doch ging es nicht weg, ihre Präsenz blieb einfach. Eines Tages meldete ich mich in einem Dating-Portal an. Ich beschloss, aktiv jemand anderen zu suchen. Da ich diese Frau aber nicht vergessen konnte, setzte ich mich damit auseinander, wie ich mein Herz für eine andere Frau öffnen könnte, obwohl ich SIE doch immer in mir hatte. Ich setzte mich auf diese Weise mit dem Gedanken der Polyamorie auseinander. Dann begann mein tantrischer Weg. Im Sommer 2016 wagte ich eine erste Tantra-Massage und im darauffolgenden Herbst besuchte ich drei intensive Tantra-Seminare, die mich weiter stark transformierten. Ich lernte mehrere Frauen kennen, bei denen ich immer ziemlich genau wusste, dass und wie sie zu meiner seelischen Heilung beitragen würden. Es ging da immer um das gleiche Thema: Klammern und Loslassen. ‚Ach so‘, dachte ich, ‚das war es, was ich zu lernen hatte: Loslassen.‘ Eine Frau loslassen, die jeden meiner Gedanken bestimmte. Und wenn ich es doch mal schaffte, an etwas anderes zu denken, dann kam sie durch meine Träume zu mir. Aber doch, Stück für Stück, hat sich etwas verändert: Ich habe sie Stück für Stück losgelassen. Mit jeder Frau, in die ich mich verliebt habe, um sie wieder loszulassen, konnte ich auch sie ein Stück weiter loslassen. Je mehr ich lernte, mich um meine Gefühle zu kümmern, mich abzugrenzen und mir etwas Gutes zu tun, lernte ich, SIE etwas loszulassen.
Letzten Sommer schien ich dann endlich reif zu sein. Reif für eine neue Liebe, reif für eine neue Partnerschaft. Eine Partnerschaft, in der wir gemeinsam nach vorne schauen statt kontrollierend auf die andere. Eine Partnerschaft, in der gemeinsames Wachstum realistisch scheint und nicht irgendwann in ein gemeinsames Bremsen mündet. Eine Partnerschaft, in der kein Partner ein Vakuum des anderen zu füllen hat. Eine Partnerschaft, in der jeder ganz ist und wir gemeinsam ein neues Ganzes bilden. Ein echtes Aufatmen in Liebe und Erfüllung.
Mein erster Kontakt zu C. entstand im Internet. Sie war die erste Frau seit meiner Partnersuche, bei der ich nicht gleich eine Idee davon hatte, was ich mit ihr ‚zu lernen‘ hatte. Bei unserem ersten Date saß sie mir gegenüber und unsere Chakren verbanden sich energetisch miteinander als wir über die Themen Tantra, Polyamorie oder zusammengefasst ‚Freiheit in einer Beziehung‘ sprachen. Allzu absurd schien es schließlich als sie sagte: „Ich wünsche mir eine Beziehung, in der es auch okay wäre, sich einmal im Monat zu sehen.“ Ich lachte laut auf, denn ich sehnte mich nach ‚einem Zuhause‘. Ich träumte von einer Hund-Mensch-Familie mit einem gemeinsamen Zuhause im Grünen und als Krönung eine Hochzeit in Weiß. Unsere Vorstellungen schienen also völlig gegensätzlich zu sein. Und doch stellte sich heraus, dass wir eigentlich beide aus entgegengesetzten Richtungen ein neues Beziehungsmodell suchten. Wir beide hatten Beziehungen erlebt, in denen wir uns hatten kontrollieren lassen und uns unfrei und abhängig gefühlt hatten. Wir beide wussten, was wir nicht mehr wollten, wussten aber noch nicht, wie eine freie Beziehung wirklich funktioniert. Also machten wir uns auf eine wundervolle Entdeckungsreise in etwas Neues. Eine Beziehung, in der wir nun schon viel gewachsen sind und einige alte Ängste transformieren konnten.
Meine wundervolle Frau scheint mich dabei energetisch in eine Hülle zu tauchen. In ihrem Arm kann ich ruhig sein und alles vergessen. Ich kann mich fallenlassen. Und wenn ich meiner Wege gehe und sie ihrer, dann dürfen wir frei sein. Das ist ein Gefühl, das für mich immer noch so neu ist, dass es mich immer wieder überwältigt, wenn es mir bewusst wird. Ja, ich darf wirklich frei sein, wirklich ICH sein. Und wenn ich etwas erlebe, was ich früher vor meiner Partnerin verheimlicht hätte, aus Angst, sie zu verletzen oder die Beziehung zu gefährden, dann fasse ich mir heute ein Herz und teile es mit ihr. Und dann ist unsere Nähe größer als zuvor und unsere Möglichkeiten scheinen sich wie ein roter Teppich vor uns auszurollen. Dankbarkeit erfüllt mein Herz.
Ich bin wahnsinnig glücklich und gespannt, ob wir so miteinander in Freiheit und Liebe weiter wachsen dürfen, bis dass der Tod uns scheidet oder was in diesem Leben noch so auf uns wartet. Denn wenn bei dieser Geschichte etwas hängen geblieben ist, dann die Erkenntnis, dass das Leben viel mehr bereit stellt, als wir in der Lage sind, uns vorzustellen. Ein Grund mehr, jeden Moment zu nehmen, wie er ist, zu staunen und das Leben zu bejahen – in vollen Zügen einzuatmen.
In tiefer Dankbarkeit. I’m in love <3
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